Vogelschlag!
07.07.15 00:02 Reiseberichte
Es war heute ein ganz normaler Flug aus Münster-Telgte kommend. Der Heimatplatz ist bereits in Sicht und ich befinde mich im langen Final.
Die Maschine, eine DV-1 Skylark, ist bereits in Landekonfiguration: Tankwahlschalter links, Verstellprop- und Leistungseinstellungen stimmen, die Klappen auf +10 Grad gerastet, Geschwindigkeit liegt am Ende des weissen Bereiches noch deutlich über dem gelben Dreieck. Die Piste ist 3 km weit entfernt. Erst im Final kommen Landelicht und volle Klappen hinzu, um rasch Höhe abzubauen. Wozu hat die Skylark 4 Klappenstufen von -10 bis +40 Grad?
Plötzlich ein Schatten und dann ein dumpfer Schlag vorne unter der Cowling, gefolgt von einem zweiten, schwächeren Schlag neben mir in die linke Fläche des Tiefdeckers: Was war das?
Normalerweise bin ich es, der zum Ende der Flugausbildung Flugschüler im Landeanflug gerne unter Stress versetzt. Das mache ich zum Beispiel mit dem Abdecken von Instrumenten oder mit dem unerwarteten Herausnehmen der Motorleistung. Der Flugschüler soll unter Stress eine Situation mit einem Notprogramm schnell und sicher einschätzen lernen und Entscheidungen treffen. Doch heute ist es keine Übung - ich bin alleine unterwegs.
Instinktiv wird das Notprogramm abgespult: Der Blick geht ins Cockpit und zwar koordiniert von Top-Bottom nach Left-Right: Mit dem ersten Blick schwenke ich von oben nach unten über Geschwindigkeits- und Höhenmesser sowie Lagekontrolle. Die Maschine fliegt gerade aus weiter und alles liegt im sicheren Bereich. Es folgt der zweite Blick von links nach rechts: Verstellprop-Settings, Manifold Pressure, Drehzahlmesser, Generator (Ladekontrolleuchte) und auf der rechten Seite der Blick nach dem Öldruck und den Temperaturanzeigen. Auch hier alles im grünen Bereich.
Der nächste Blick geht raus. Funktionieren die Ruder? Habe ich Leistung? Da die Piste noch weit entfernt ist und ich über genügend Höhenreserve verfüge, drehe ich ein wenig am Drehgas und höre dabei ganz genau hin: Gibt es Vibrationen? Hört sich der Motor oder Propeller "unrund" an wenn ich Gas gebe oder herausnehme? Mit leichten Ruderbewegungen prüfe ich Freigängigkeit und Reaktion der Maschine ohne diese vom Landekurs abzubringen. Auch hier alles normal.
Das hier beschriebene Notprogramm spult sich binnen weniger Sekunden ab. Am Ende steht eine Entscheidung: Der Landeanflug wird fortgesetzt.
Wenig später am Boden dann die Bestätigung: Bird-Strike! Doch weder am Propeller, noch an der Cowling oder an der Fläche sind irgendwelche Schäden feststellbar. Keine Dellen oder Macken. Lediglich der Vogel verteilt sich in mehr oder weniger groben Stücken unter der Cowling und unter bzw. an der linken Fläche entlang bis hinab zum linken Hauptfahrwerk, wo noch noch ein paar braungefärbte Federn hängen geblieben sind.
Ich habe heute Abend die Maschine etwas gründlicher sauber machen dürfen.
Die Maschine, eine DV-1 Skylark, ist bereits in Landekonfiguration: Tankwahlschalter links, Verstellprop- und Leistungseinstellungen stimmen, die Klappen auf +10 Grad gerastet, Geschwindigkeit liegt am Ende des weissen Bereiches noch deutlich über dem gelben Dreieck. Die Piste ist 3 km weit entfernt. Erst im Final kommen Landelicht und volle Klappen hinzu, um rasch Höhe abzubauen. Wozu hat die Skylark 4 Klappenstufen von -10 bis +40 Grad?
Plötzlich ein Schatten und dann ein dumpfer Schlag vorne unter der Cowling, gefolgt von einem zweiten, schwächeren Schlag neben mir in die linke Fläche des Tiefdeckers: Was war das?
Normalerweise bin ich es, der zum Ende der Flugausbildung Flugschüler im Landeanflug gerne unter Stress versetzt. Das mache ich zum Beispiel mit dem Abdecken von Instrumenten oder mit dem unerwarteten Herausnehmen der Motorleistung. Der Flugschüler soll unter Stress eine Situation mit einem Notprogramm schnell und sicher einschätzen lernen und Entscheidungen treffen. Doch heute ist es keine Übung - ich bin alleine unterwegs.
Instinktiv wird das Notprogramm abgespult: Der Blick geht ins Cockpit und zwar koordiniert von Top-Bottom nach Left-Right: Mit dem ersten Blick schwenke ich von oben nach unten über Geschwindigkeits- und Höhenmesser sowie Lagekontrolle. Die Maschine fliegt gerade aus weiter und alles liegt im sicheren Bereich. Es folgt der zweite Blick von links nach rechts: Verstellprop-Settings, Manifold Pressure, Drehzahlmesser, Generator (Ladekontrolleuchte) und auf der rechten Seite der Blick nach dem Öldruck und den Temperaturanzeigen. Auch hier alles im grünen Bereich.
Der nächste Blick geht raus. Funktionieren die Ruder? Habe ich Leistung? Da die Piste noch weit entfernt ist und ich über genügend Höhenreserve verfüge, drehe ich ein wenig am Drehgas und höre dabei ganz genau hin: Gibt es Vibrationen? Hört sich der Motor oder Propeller "unrund" an wenn ich Gas gebe oder herausnehme? Mit leichten Ruderbewegungen prüfe ich Freigängigkeit und Reaktion der Maschine ohne diese vom Landekurs abzubringen. Auch hier alles normal.
Das hier beschriebene Notprogramm spult sich binnen weniger Sekunden ab. Am Ende steht eine Entscheidung: Der Landeanflug wird fortgesetzt.
Wenig später am Boden dann die Bestätigung: Bird-Strike! Doch weder am Propeller, noch an der Cowling oder an der Fläche sind irgendwelche Schäden feststellbar. Keine Dellen oder Macken. Lediglich der Vogel verteilt sich in mehr oder weniger groben Stücken unter der Cowling und unter bzw. an der linken Fläche entlang bis hinab zum linken Hauptfahrwerk, wo noch noch ein paar braungefärbte Federn hängen geblieben sind.
Ich habe heute Abend die Maschine etwas gründlicher sauber machen dürfen.