UL-FluglehrerDie 100% Frage
07.04.16 22:29 Ausbildung
Es sind oftmals die kleinen Kniffe, die einem im Cockpit das Leben einfacher machen und Situationen richtig deuten lassen. Diese finden sich in keinem Handbuch und müssen im Verlauf der fliegerischen Praxis von selbst erlernt werden. Einen dieser Kniffe möchte ich gerne im heutigen Blog mit Euch teilen.
Als Fluglehrer ist es für mich elementar zu wissen, wie lange die Aufmerksamkeit eines Flugschülers anhält, ab wann eine Ermüdung einsetzt oder eine Stressbelastung zu hoch ist. Gleiches gilt auch bei Passagieren, möchte man diesen einen schönen Rundflug gönnen und das Interesse und Verständnis für den Luftsport wecken. Ein zwischendurch eingeworfenes „alles okay?“ oder „wie geht es Dir?“ hilft da ungemein.
Soweit die Theorie. In der Praxis zeigt sich, wie unterschiedlich Menschen doch sind. Auch wenn sich jemand unwohl fühlt erhält man oft ein „ja, alles bestens“ als Antwort. Autoritätsgefälle, falsch verstandener Respekt, Ehrgefühl, Scham, Angst möglicherweise einfach nur der Wunsch, sich dem anderen nicht mitteilen zu müssen sind alles Faktoren für eine solche Art der Kommunikation.
Dagegen hilft die 100% Frage. Auf ein „Alles okay?“ gebe ich mich nicht mit einem binären „ja“ oder „nein“ zufrieden. Ich bitte zugleich auch um die Mitteilung einer Prozentangabe. Zu wieviel Prozent ist jemand zufrieden.
Eine einfache Regel, mit maximaler Wirkung. Denn im Grunde ist mir die Prozentanzahl völlig egal. Alles unterhalb 100% bedeutet Unzufriedenheit oder Unwohlsein und ist für mich ein deutliches Signal, eine Situation neu zu bewerten.
Missverständnisse und Frustration werden vermieden und egal ob Flugschüler oder Passagier: Am Ende sind alle zufrieden und ein Flug erfolgreich.
In diesem Sinne, fliegt immer safe!
Euer Tomas Jakobs
Als Fluglehrer ist es für mich elementar zu wissen, wie lange die Aufmerksamkeit eines Flugschülers anhält, ab wann eine Ermüdung einsetzt oder eine Stressbelastung zu hoch ist. Gleiches gilt auch bei Passagieren, möchte man diesen einen schönen Rundflug gönnen und das Interesse und Verständnis für den Luftsport wecken. Ein zwischendurch eingeworfenes „alles okay?“ oder „wie geht es Dir?“ hilft da ungemein.
Soweit die Theorie. In der Praxis zeigt sich, wie unterschiedlich Menschen doch sind. Auch wenn sich jemand unwohl fühlt erhält man oft ein „ja, alles bestens“ als Antwort. Autoritätsgefälle, falsch verstandener Respekt, Ehrgefühl, Scham, Angst möglicherweise einfach nur der Wunsch, sich dem anderen nicht mitteilen zu müssen sind alles Faktoren für eine solche Art der Kommunikation.
Dagegen hilft die 100% Frage. Auf ein „Alles okay?“ gebe ich mich nicht mit einem binären „ja“ oder „nein“ zufrieden. Ich bitte zugleich auch um die Mitteilung einer Prozentangabe. Zu wieviel Prozent ist jemand zufrieden.
Eine einfache Regel, mit maximaler Wirkung. Denn im Grunde ist mir die Prozentanzahl völlig egal. Alles unterhalb 100% bedeutet Unzufriedenheit oder Unwohlsein und ist für mich ein deutliches Signal, eine Situation neu zu bewerten.
Missverständnisse und Frustration werden vermieden und egal ob Flugschüler oder Passagier: Am Ende sind alle zufrieden und ein Flug erfolgreich.
In diesem Sinne, fliegt immer safe!
Euer Tomas Jakobs