Learn To Fly Here!UL-Fluglehrer

Polartour 2019 - Teil I - Vorbereitungen

Ein Hallo von mir nach einer langen, blogfreien Zeit. Zuviel Arbeit und viel zu wenig Zeit für einen selbst. Aber jetzt geht's wieder los. Mein Fliegerurlaub steht kurz bevor und ich wage einen zweiten Anlauf zum Nordkapp (der 1. Versuch ist hier zum Nachlesen). Die vergangenen Wochen war ich nicht untätig: AIPs sichten, nach Änderungen schauen, das Wetter beobachten, die norwegische Permit to Fly anfordern und leider auch mit einer unschönen Sache umgehen.

polartour2019-planung

War ich in den letzten Jahren sehr zufrieden mit der Genauigkeit und Qualität der Jeppesen Karten und MFD App, so gab es vor einigen Wochen die Abkündigung. Ab sofort soll ForeFlight das neue Zugpferd sein. Letztes Jahr beim Wingly-Treffen in Koblenz durfte ich einen Blick auf diese wagen und hab da bereits abgewunken. Für IFR vielleicht passabel. Für VFR nicht und mir persönlich viel zu "cluttered" und unstrukturiert in der Bedienung. Allein die verschiedenen Ansichten-Layer waren nichts für mich und egal wo ich einen Anflug plante, es fehlte und störte immer etwas. Angeblich soll es sich um das gleiche Kartenmaterial handeln. Es fällt einem schwer das zu glauben. ForeFlight hat noch einen sehr weiten Weg vor sich, um dort anzukommen, wo Jeppesen seit Jahren bereits war. Eine Fehlentscheidung, ein so ausgereiftes und gutes Produkt einzustellen und mit einer Beta alle Brücken hinter sich abzureißen. Wie auch immer, ich werde diese Entscheidung nicht auch noch fördern. Das Jeppesen Scandinavien TripKit wurde erstmalig nach drei Jahren nicht mehr gekauft.

Ich bin zu SkyDemon gewechselt. Auch wenn die Beziehung zwischen uns sich noch irgendwie nach einer emotionslosen Zweckbeziehung anfühlt. So ist zum Beispiel die UI "cluttered" und mir persönlich viel zu bunt. Die Karten qualitativ schlechter aber immerhin besser als bei ForeFlight. Trotzdem fehlt zum Beispiel in Jönköping die Grasbahn in Ost-West Richtung. Ein wesentliches Detail, das mir zum Beispiel letztes Jahr eine sichere Landung bei 20 Knoten/ Gust 32 Knoten Wind aus 260 garantiert hat. Die 19 Asphalt wäre ich da nur sehr ungern gelandet. Vielleicht bringt uns diese gemeinsame Reise ein wenig näher. Noch überwiegt die Trauer und Sehnsucht nach Miss Jeppesen.

Eine Neuerung auf norwegischer Seite sollte nicht unerwähnt bleiben. In Alta (ENAT) und offenbar auch auf weiteren Plätzen werden keine Kreditkarten mehr akzeptiert. Wer tanken will, braucht eine BP Card oder die Rocket Route Marketplace App. Da ich vor ein paar Jahren einen Account bei Rocket Route probeweise angelegt jedoch seitdem nie benutzt habe, galt es im Vorfeld der Reise diesen zu reaktivieren und Kreditkarteninformationen zu hinterlegen. Ich bin gespannt, wie die Tank-Experience damit wird.

Start ist morgen am Samstag, den 20. Juli 2019 von Münster-Telgte nach Gargnäs im schwedischen Hochland mit 3 Zwischenlandungen in Barth, Ronneby und Gävle. Wenn alles klappt habe ich auf der gesamten Strecke entlang der schwedischen Ostseeküste guten Rückenwind, so daß die Ankunft in Gargnäs irgendwann zwischen 20 und 21 Uhr erfolgt.

Der Weiterflug erfolgt dann am Sonntag im Verlauf des Nachmittages nach Alta mit einer Zwischenlandung in Kiruna. Ab dort kann 24h am Tag VFR geflogen werden, da es jenseits des 66. Breitengrades nicht mehr dunkel wird. Alta wird dann vorraussichtlich 2-3 Tage lang mein Basislager, von wo ich dann quasi lokal im Verlauf des Montags oder Dienstags den finalen Hüpfer zum Nordkapp wagen werde.

Die Wetterprognose verspricht diesmal fliegbares Rückflugwetter mit einem Hoch über Skandinavien am Donnerstag und Freitag.

In diesem Sinne, to be continued

Euer Tomas



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